80 Jahre Kriegsende:
17 KünstlerInnen des BBK-OWL setzen sich mit Wesen und Bedeutung von Erinnerung auseinander, zeigen unterschiedliche Positionen in vielfältigen Techniken wie Druckgrafik, Installation, Performance, Malerei, Objekt und Skulptur. Es entsteht ein Bedeutungsraum, individuell, persönlich, brüchig oder verbindend, der BesucherInnen eigene Sichtweisen ermöglicht.
Viele Arbeiten beziehen sich ganz oder in Teilen auf die Familienerfahrung. Dabei ist der Bezug nicht immer unmittelbar sichtbar sondern wird übersetzt in Struktur und Objekt odergibt allgemeine Aussagen wider - letzteres u.a. bei Henning Bock, der das Resumée seines Vaters auf Schiefertafeln festgehalten hat.
Ulrich Kügler bezieht sich in Generationen-Bildern ein, während Inge Zintl Fotos und Erinnerungen in Bilder-Bücher übersetzt, während Gerhard Spilgies die eigene Fluchterfahrung in einem Bild verarbeitet.
Als Kind Erzählungen von den Kriegserfahrungen des damals 17-jährigen Vaters gehört zu haben übersetzt Ruth
Bisping in ihrer Kokon-Installation - wie auch Claudia Winkel das sonntäglichen Familienessen in der Installation eines Mittagstisches sichtbar macht.
Allgemeiner setzen sich die Arbeiten von Karsten Habighorst, Uwe Molkenthin (siehe Bild oben) und Joachim Stäbler in Bild, Skulptur und Installation mit Krieg auseinander - und auf zeitgenössische Kriege beziehen sich die Bilder von Hector.
Serpil Neuhaus, Renate Kastner, Jürgen Hess und Barbara Gottwald entwickeln Bild, zum Teil mit Text ergänzt, die allgemeine Erfahrungen wiedergeben - die individuell reflektiert werden können von den BesucherInnen als
Teilnehmende der Installation von Raphaela Kula oder am Tisch von Imke Brunzema.
So bieten sich die unterschiedlichesten Anknüpfungspunkte für eine eigene Reflektion von Geschichte und Gegenwart.